Seminarreihe 'Optometrie bei Kindern'

Die ungestörte visuelle Entwicklung von Kindern ist die Voraussetzung für intaktes Binokularsehen. Bereits geringe Fehlsichtigkeiten oder ungünstige Kombinationen von Fehlsichtigkeiten können ein Amblyopierisiko darstellen und die normale visuelle Entwicklung verhindern. Diese Fehlsichtigkeiten werden häufig im Rahmen der U-Untersuchungen übersehen.

Augenoptiker verfügen über die erforderlichen Arbeitstechniken bereits mit Kleinstkindern zu arbeiten und sie auf dem Weg ihrer visuellen Entwicklung zu begleiten, Fehlsichtigkeiten ausreichend früh zu erkennen, bei Bedarf zu versorgen und so eine normale visuelle Entwicklung zu ermöglichen.

Aber auch das Sehen älterer Kinder, insbesondere von Schulkindern, stellt besondere Anforderungen an das visuelle System. Lesen und schreiben, die Kopplung aus Akkommodation, Vergenz und Blicksakkaden erfordert ein fein abgestimmtes muskuläres Zusammenspiel. Sowohl monokulare als auch binokulare Fehlsichtigkeiten können sich negativ auf dieses auswirken.

So erfordert jedes Alter andere Untersuchungsschwerpunkte und es ergeben sich unterschiedliche Ziele der Korrektion. Jedes Alter erfordert jedoch auch das Wissen, was in dem Alter „normal“ ist, was gering auffällig ist und beobachtet werden sollte und was zwingend zu korrigieren ist.

Insgesamt ein wichtiges, spannendes und lohnendes Gebiet der Augenoptik/Optometrie. 

Um das vermittelte Wissen zu reflektieren und den Übungen zu den notwendigen Arbeitstechniken ausreichend Zeit zur praktischen Umsetzung zu geben, gliedert sich die Seminarreihe in 3 Teilseminare, mit einem ausreichenden zeitlichen Abstand zueinander. Im letzten Teilseminar erfolgt dann auch eine Kenntnisprüfung zur Erlangung des Zertifikats „Kinderoptometrist IVBS“.


Teilseminar 1

  • Rechtliche Situation
  • Aktueller Stand optometrischer Untersuchungen bei Kindern
  • Visuelle Entwicklung
  • Wichtige Zusammenhänge der Kopplung von Akkommodation und Vergenz
  • Frühkindliches Sehscreening, Aufbau nach Alter und Fähigkeiten des Kindes
  • Begleitung der Kinder, wichtige Untersuchungszeiträume und Untersuchungsschwerpunkte
  • Interdisziplinäre Sichtweisen der Untersuchungsergebnisse
  • Korrektionsempfehlungen anhand von Fallbeispielen

Teilseminar 2

Im zweiten Teil stehen die Skiaskopie und die Funktionsprüfungen im Mittelpunkt. Zwei Felder praktischer Arbeitstechniken, die insbesondere bei Kindern, die nicht zur subjektiven Mitarbeit in der Lage sind, wichtige Erkenntnisse liefern. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich Aussagen über den aktuellen Stand der visuellen Entwicklung ableiten. 

Zudem bietet die Skiaskopie die Möglichkeit der Akkommodationskontrolle. Als alleinige objektive Messtechnik kann sie die Messung in Zykloplegie ersetzen.

  • Grundlagen der statischen und dynamischen Skiaskopie / praktische Übungen
  • Integration der Skiaskopie in den Untersuchungsablauf
  • Alternative objektive Messtechniken
  • Anamnese
  • Funktionsprüfungen, Durchführung und Auswertung / praktische Übungen
  • Korrektionsempfehlungen anhand von Fallbeispielen

Eigene Skiaskope und Phantomaugen können gerne verwendet werden.


Teilseminar 3

Im dritten Teil werden die monokularen subjektiven Refraktionstechniken betrachtet. Dabei soll das Kind nach seinen Möglichkeiten in die Messung einbezogen werden, bzw. die Messung nach den Möglichkeiten des Kindes gestaltet werden.

Interessant ist die Verbindung von Skiaskopie und Zylindernebelmethode. Die Zylindernebelmethode bietet die wertvolle Möglichkeit, gezielt nur benötigte oder von dem Kind leistbare Arbeitsschritte einzusetzen. Eine interessante alternative Vorgehensweise auch für die Refraktion von Erwachsenen.

  • Vergleich von Kreuzzylinder- und Zylindernebelmethode
  • Nutzen von Bausteinen der Zylindernebelmethode
  • Kombination aus Skiaskopie und Zylindernebelmethode / praktische Übungen
  • MKH
  • Beurteilung des Akkommodationsverhaltens ohne und mit prismatischer Korrektion
  • Vollständiger Ablauf einer Untersuchung / praktische Übungen
  • Korrektionsempfehlungen anhand von Fallbeispielen

Am letzten Tag von Teilseminar 3 findet eine Prüfung des Lernerfolgs statt. Die theoretischen Fragen beziehen sich auf die Inhalte der ersten beiden Teile.


Termine

Alle 3 Wochenenden haben den gleichen Zeitplan:

Samstag 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, anschließend gemeinsames Abendessen

Sonntag 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr, anschließend gemeinsames Abendessen

Montag 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr

 

1. Seminarreihe 2024

Teilseminar 1: vom 20. bis 22. April 2024

Teilseminar 2: vom 11. bis 13. Mai 2024

Teilseminar 3: vom 15. bis 17. Juni 2024

 

2. Seminarreihe 2024/25

Teilseminar 1: vom 23. bis 25. November 2024


Seminarort

Wittinger Str. 13, 29386 Hankensbüttel


Referent

Michael Hornig, Hankensbüttel

Bernhard Peuckert, Berlin


Unterkunft

Sie finden hier eine Liste mit geeigneten Hotels in Hankensbüttel. Bitte buchen Sie die von Ihnen gewünschte Unterkunft eigenständig.
 

Anmeldung

Sie können sich entweder einfach online anmelden oder Sie laden sich das entsprechende Anmeldeformular herunter (ausfüllen, unterschreiben und per Fax an die IVBS-Geschäftsstelle senden).

1. Seminarreihe 2024

Teilseminar 1: 20. bis 22. April 2024 - Anmeldeschluss ist am 22. März 2024 - Anmeldeformular

Teilseminar 2: 11. bis 13. Mai 2024 - Anmeldeschluss ist am 12. April 2024 - Anmeldeformular

Teilseminar 3: 15. bis 17. Juni 2024 - Anmeldeschluss ist am 17. Mai 2024 - Anmeldeformular

 

2. Seminarreihe 2024/25

Teilseminar 1: 23. bis 25. November 2024 - Anmeldeschluss ist am 25. Okt. 2024 - Anmeldeformular

______________________________________________________________________________________