Messung der Fehlsichtigkeit

Wie wird eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt?

Mit Hilfe eines Messgerätes, das den Reiz zum 'Ausrichten' der Sehachsen reduziert. Der Untersucher kann damit ermitteln, in welche Richtung die Sehachsen sich bewegen, wenn sie nicht mehr durch das visuelle System 'ausgerichtet' werden. Die Mitglieder der IVBS gehen dabei nach einer festgelegten Methodik vor, der Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase (kurz: MKH).

Ist das überhaupt eine sinnvolle Messung, wenn dabei Reize reduziert werden, die beim normalen Sehen stets da sind? Man sieht doch dabei bestimmt anders als natürlicherweise!

Der Reiz zum 'Ausrichten' der Sehachsen wird bei der Arbeit mit dem dabei verwendeten Gerät nicht vollkommen aufgehoben, sondern nur so weit verringert wie unbedingt nötig. Dadurch bleiben die Sehbedingungen während der Messung möglichst natürlich. Das Messergebnis ist ein Zahlenwert für die zur Korrektion der Winkelfehlsichtigkeit erforderlichen Prismen. Die Erfahrungen der vergangenen 40 Jahre zeigen, dass Prismenbrillen mit auf diese Weise ermittelten Werten in aller Regel zu einer spürbaren Entlastung und in vielen Fällen auch zu einer deutlichen Sehverbesserung führen.
Es gibt übrigens ältere Messmethoden, bei denen der Reiz zum 'Ausrichten' der Sehachsen vollständig aufgehoben wird. Das Messergebnis unter solch unnatürlichen Sehbedingungen kann dann ein anderer Zahlenwert für die Prismen sein, der häufig unverträglich ist.